Schweizer Bier im Trend

Am 29.04.2016 ist der Tag des Schweizer Biers. Und es gibt allen Grund zum Feiern: Die Biervielfalt in der Schweiz war seit dem 19 Jahrhundert nicht mehr so gross wie heute. Auch die geografische Verteilung erinnert an die vergangene Blütezeit, als noch in praktisch jedem grösseren Dorf eine eigene Brauerei betrieben wurde. Gegenwärtig zählt die Schweiz 667 Brauereien.

Publiziert: 27. April 2016 - Aktualisiert: 17. Mai 2016

Die aktuelle Zahl von Brauereien ändere ständig, schreibt die Handelszeitung, da praktisch täglich neue hinzukommen oder andere aufgeben. Jedoch hat die Zahl der Brauereien in den letzten drei Jahren massiv zugenommen. Alleine im letzten Jahr sind unter dem Strich 257 neue Brauereien entstanden.

Nach der Blütezeit nur noch kapitalkräftige Betriebe
Ende des 19. Jahrhunderts gab es praktisch in jedem grösseren Dorf eine Brauerei, schreibt der Zürcher Wirtschaftshistoriker Matthias Wiesmann in seinem Buch "Bier und wir". Nachdem in dieser Zeit viele neue Betriebe gegründet wurden, folgte ein Bereinigungsprozess, der nur kapitalkräftige Betriebe überleben liess.

Ruf nach lokalen Produkten
Heute sieht die Ausgangslage anders aus. Die beiden grossen internationalen Brauereien Heineken und Carlsberg beherrschen laut Schätzungen rund zwei Drittel des Schweizer Biermarktes. Die kleinen Brauereien profitieren vom Unbehagen der Bevölkerung gegenüber der globalisierten Wirtschaft. Wer es sich leisten kann, verlangt, gerade bei Lebensmitteln, stärker nach lokalen Produkten.

Nachahmereffekt
Heineken und Carlsberg produzierten zwar in der Schweiz, die kleineren Brauereien profitierten aber auch vom Reiz den Neuen, des Revoltionären, so Wiesmann. Einige Brauereien wie Turbinenbräu in Zürich sind als direkte Reaktion auf Brauereischliessungen oder -übernahmen entstanden. In einigen Städten, die schon lange keine eigene Brauerei mehr hatten, löste der Erfolg von solchen Unternehmen einen Nachahmereffekt aus, wie zum Beispiel im Jahr 2000 das Öufi-Bier in Solothurn.

Lager am beliebtesten
2015 wurde mit 4.6 Millionen Hektoliter hierzulande etwas weniger Bier getrunken als im Vorjahr. Drei Viertel davon sind Schweizer Biere. Der Durchschnittskonsum pro Kopf ist von 56,3 l auf 55,3 pro Jahr gesunken, laut dem Schweizer Brauerei-Verband (SBV) der tiefste Wert seit zehn Jahren.

Zwar gibt es viele neue Brauereien, die Nachfrage nach neuen Biersorten hinkt dieser Entwicklung aber hinterher. Das Lagerbier (filtriert oder trüb) beherrscht nach wie vor den Mark und macht laut dem SBV rund 79,2% des Bierkonsums aus. Spezialbiere mit einer höheren Stammwürze oder höherem Alkohol gehalt kommen auf 10,9% Marktanteil. Die restlichen 9,9% sind Spezialitätenbiere, wie Leicht-, Luxus-, Mais-, Weizen-, Dinkel-, Emmer-, Mehrkorn-, und andere.

Mehr über den Tag des Schweizer Biers und die damit verbundenen Aktivitäten findest du auf bier.ch.

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